Biomasse: Nichts neues von der Ministerin / Probleme werden ausgeblendet
Aus Sicht der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat Umweltministerin Lautenschläger (CDU) eine reine Datensammlung ohne Handlungsanweisung zu den Potenzialen der Bioenergie in Hessen vorgelegt. Sie lege keinen Plan vor, wie sie die massive Steigerung der Bioenergienutzung in Hessen vorantreiben wolle. Auch die Probleme, die es bei einem verstärkten Anbau von Energiepflanzen einerseits und dem Umwelt- und Naturschutz andererseits geben könne, würden nicht angesprochen.„Mittlerweile müsste sich auch im Umweltministerium herumgesprochen haben, dass es durchaus Umweltprobleme beim Anbau von Energienmais gibt, bzw. geben kann. Deshalb wollen wir, dass Umwelt- und Naturschutz sowie der Anbau von Energiepflanzen zusammen gedacht und nicht gegen einander ausgespielt werden“, fordert der agrarpolitischer Sprecher der GRÜNEN, Daniel May.
Von daher sei es unabdingbar, Regeln für den umwelt- und naturverträglichen Anbau von Energiepflanzen, für die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und für vielfältige Fruchtfolgen festzulegen. „Dazu war nichts von der Ministerin zu hören. Stattdessen setzt die Landesregierung unverdrossen auf den großflächigen Anbau von Energiemais mit unabsehbaren Folgen für die Umwelt, um ihre Energieziele bis 2020 zu erreichen. Diese Ziele werden nur durch Biomasse und ohne den Ausbau der Windenergie nicht zu erreichen sein.“
DIE GRÜNEN hatten erwartet, dass in der Studie endlich stärker die sonstigen vorhandenen Potenziale der Landwirtschaft, wie die Reststoffe Gülle und Stroh, die Reststoffe aus der Landschaftspflege und der organischen Abfälle berücksichtigt würden, um so den Anbau von Energiepflanzen in Grenzen zu halten.
„Ministerin Lautenschläger wälzt außerdem die Verantwortung für die Umsetzung auf die einzelnen Landkreise ab, in dem sie diesen zwar Daten zur Verfügung stellt aber damit alleine lässt. Die Landkreise brauchen aber eine kompetente Beratung und Unterstützung, um sich auf den Weg machen und ihre Potenziale effektiv nutzen zu können“, hält May fest.