Gentechnisch verändertes Maissaatgut in Hessen gefunden: GRÜNE fordern sofortige Veröffentlichung der Funde
Angesichts der erneuten Funde von gentechnischen Verunreinigungen in Maissaatgut fordert die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/GRÜNEN umfassendere Kontrollen für Saatgut, um Verunreinigungen mit Gentechnik frühzeitig zu erkennen. Außerdem soll die Landesregierung die Ergebnisse der Untersuchungen sofort öffentlich machen und ins Internet stellen, wie das auch Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein tun. „Dort hat die Landesregierung von sich aus sofort über die gentechnischen Verunreinigungen informiert. So kann verhindert werden, dass Landwirte kontaminiertes Saatgut aussäen“, erklärt Daniel May, agrarpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion der GRÜNEN.
In einer Kleinen Anfrage erwarten DIE GRÜNEN von der Landesregierung Aufklärung über die aktuellen Funde von gentechnisch verunreinigtem Maissaatgut in Hessen. „Es kann und darf nicht sein, dass jedes Jahr erneut Saatgut gefunden wird, das nicht zugelassene Gentechniksorten enthält. Immer wieder wird deutlich, dass es bei der Gentechnik keine Sicherheit und schon gar keine Koexistenz gibt“, kritisiert May.
Gestern wurde bekannt, dass in vielen Bundesländern bei Stichproben in Maissaatgut aus dem Ausland gentechnische Verunreinigungen gefunden wurden. Für Saatgut in der EU gilt allerdings ein Reinheitsgebot, gentechnische Verunreinigungen sind strikt verboten. „Wir wollen deshalb von der Landesregierung wissen, wie sie die Kontrollen verbessern will, um zukünftig sicherzustellen, dass keinerlei gentechnisch verändertes Saatgut in den Boden gelangt. Wenige Stichproben reichen dafür nicht aus.“
DIE GRÜNEN kritisieren darüber hinaus die Häufung von Saatgutfunden mit gentechnischen Verunreinigungen. „Das zeigt, dass die Gentechnikunternehmen ihre Laborsaat überhaupt nicht unter Kontrolle haben. Eine schleichende Verunreinigung der Lebensmittelkette ist damit vorprogrammiert. Das muss durch strengere Kontrollen unterbunden werden“, fordert May.