3. Oktober 2009

Hessisches Schäferfest Korbach

Daniel May, MdL, zu Besuch auf dem Schäferfest

Reinhard Fett, Daniel May und Hubertus Dissen

Anlässlich des Hessischen Schäferfestes in Korbach traf sich der agrarpolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN, Daniel May, am vergangenen Samstag mit den Vorsitzenden des hessischen Schäferverbandes, Reinhard Fett und Hubertus Dissen, die ihn über Probleme und Interessen der Schäferinnen und Schäfer unterrichteten.

Hauptproblem sei, laut Reinhard Fett, die zunehmende Bürokratisierung, die sich in der Praxis nur schwer umsetzen lasse. So müssen zum Beispiel die Schafe ab kommendem Jahr neben zwei identischen Ohrmarken, die jedes Tier individuell kennzeichnen, außerdem einen elektronischen Chip tragen. Noch vor einiger Zeit waren die Schafe mit lediglich einer einzigen Ohrmarke gekennzeichnet, die als Hinweis auf den Betrieb diente.

Hintergrund der Kennzeichnung sei der Versuch der besseren Möglichkeit zur Eindämmung von Krankheiten, Anlass bildete die Maul- und Klauenseuche.

Das bei der neuen Kennzeichnung entstehende Problem sei jedoch, dass die Schafe oftmals eine Marke verlieren würden. Das habe dann zur Folge, dass von der Schäferin oder dem Schäfer zwei neue, identische, Marken bestellt und das betreffende Schaf auf der Bestandsliste mit der neuen Nummer versehen werden müsse. So erschwere sich auch der Verkauf von Schafen, da nun jedes verkaufte Schaf einzeln aufgelistet werden müsse.

Dies alles sei zudem mit einem erhöhten Kostenaufwand für die Schäferinnen und Schäfer verbunden, deren Betriebe außerdem regelmäßig auf die Einhaltung dieser Vorgaben kontrolliert würden. Fehle dann z.B. einem Schaf eine Ohrmarke, so würde dies dem Betrieb finanziell zur Last gelegt.

Insgesamt sei die Schafzucht somit eine kaum noch rentable Tätigkeit.

Ein weiteres damit verbundenes Problem sei der mangelnde Nachwuchs an Schäferinnen und Schäfern.

 „Bei den Rahmenbedingungen fehlen mir mittlerweile die Argumente, junge Menschen von unserem Beruf zu überzeugen“, so Hubertus Dissen.

Der Beruf sei nicht mehr lukrativ genug, die Einkünfte würden beständig sinken, während der zunehmende bürokratische Aufwand die Arbeit weiter erschwere.

„Die Schäferinnen und Schäfer verüben eine in unseren Augen sehr wichtige Tätigkeit, da sie maßgeblich zur Erhaltung und Pflege der heimischen Kulturlandschaft beitragen“, so Daniel May. In diesem Sinne sei es wichtig, sich für die Interessen und Belange der Schäferinnen und Schäfer einzusetzen, und ihnen angemessene Haltungs- und Arbeitsbedingungen zu ermöglichen.