Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte Studieren ohne Abitur immer beliebter – Durchlässigkeit Beruf und Studium erhöht
Dass 150 Studierende sich zum Wintersemester 2017/18 für den Modellversuch „Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte“ eingeschrieben haben, sehen die GRÜNEN im Landtag als eine gute Entwicklung. „Das sind fast dreimal so viele Studierende wie zu Beginn des Modellversuchs vor einem Jahr. Mittlerweile nehmen insgesamt 235 Studierende die Möglichkeit wahr, auch ohne Abitur zu studieren“ freut sich Daniel May, hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Unser Ziel ist es, Stoppschilder abzubauen, um jungen Menschen in allen Zweigen der Ausbildung alle Möglichkeiten offen zu halten. Für uns sind berufliche und akademische Bildung gleichwertig und müssen enger miteinander verknüpft werden.“
Im Modellversuch kann man mit abgeschlossener dreijähriger Berufsausbildung und einem Notendurchschnitt von mindestens 2,5 jeden gestuften Studiengang in Hessen ergreifen – sowohl an Universitäten als auch an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. „Die Grundidee ist, dass junge Menschen sich zum Ende der Mittelstufe nicht allein deswegen für Oberstufe oder Fachoberschule entscheiden, weil sie den Eindruck haben, dass sie sonst nie studieren könnten. Dank dem Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte kann man später noch studieren, auch wenn man nach der mittleren Reife eine Berufsausbildung macht“, erklärt May. „Allerdings reicht es nicht, den Zugang zum Studium nur formal zu öffnen. Eine 15jährige, die überlegt, zunächst eine Ausbildung zur Elektrikerin zu beginnen, und sich ein späteres Studium offen halten will, muss sicher sein können, dann nicht vor unüberwindlichen Hürden zu stehen. Deshalb braucht die junge Elektrikerin beim Wechsel in ein Studium gute Übergangsangebote wie Brückenkurse oder Mentoringprogramme.“
„Wenn wir die hessischen Hochschulen bei dieser Herausforderung unterstützen, erhöhen wir tatsächlich die Durchlässigkeit zwischen Beruf und Studium und bieten jungen Menschen so die Möglichkeit auf attraktive Zukunftsperspektiven. Offene Hochschulen führen zu mehr Chancengerechtigkeit in unserem Bildungssystem. Wir GRÜNE wissen das und werden uns auch in Zukunft dafür stark machen.“