18. Februar 2010

Zahlen der KV widerlegen Verdacht nicht – Ursachenforschung zur Häufung von Atemwegserkrankungen von Kindern ist dringend notwendig!

Erstaunt zeigen sich die Landtagsabgeordneten von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Jürgen Frömmrich (Frankenberg) und Daniel May (Korbach) über die Stellungnahmen von FWG und FDP zum Thema gehäufte Atemwegserkrankungen bei Kindern in Korbach. „Dass FDP und FWG weitere Untersuchungen über die Häufung von Atemwegserkerkrankungen an Kinder für überflüssig halten, finden wir unverantwortlich“ kritisieren Frömmrich und May. Eine mit den Stimmen der beiden Parteien in Auftrag gegebene Studie hatte ergeben, dass in Waldeck-Frankenberg, besonders in Korbach, Kinder häufiger an Atemwegserkrankungen leiden als anderswo.

 „Aus den jetzt vorgelegten Daten der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) ist nicht ersichtlich, ob Atemwegserkrankungen bei Kindern in Korbach überproportional auftreten oder nicht. Die Kassenärztliche Vereinigung unterscheidet bei ihren Daten nicht zwischen dem Alter der Patienten und deren Wohnort. Diese sind daher nicht geeignet um endgültige Schlussfolgerungen im Bezug auf Atenwegserkrankungen bei Kindern zu ziehen“, so Jürgen Frömmrich und Daniel May weiter.

Die beiden Abgeordneten haben sich in einem Brief an die Kassenärtzliche Vereinigung gewendet, mehr Daten zu erhalten. „Wir wundern uns, wieso so selektiv Daten herausgegeben werden. Es scheint, als sollte mit aller Gewalt die Erkenntnis aus mehreren Studien widerlegt werden. Wir wollen daher nach Alter aufgeschlüsseltes Datenmaterial und vor allem mehr als nur ein Quartal“, erklären die Abgeordneten weiter.

„Wir wundern uns schon sehr, wie Dr. Frank Dastych  als Vertreter der KV die Zahlen seiner Vereinigung so unkritisch veröffentlicht und dann auch noch behauptet, ‚die von den Ärzten an die KV übermittelten Daten sind wirklich belastbar‘.

„Für die aktuelle Debatte um Atemwegserkrankungen bei Kindern im Raum Korbach, geben die Daten der  KV genau keine Hinweise. Die KV sollte sich nicht von denen Instrumentalisieren lassen, die weitere Untersuchungen und Studien ablehnen. Dass sich der erste Kreisbeigeordnete Peter Niederstraßer die Zahlen gleich zu eigen macht und keinen Grund mehr für weitere Untersuchungen sieht, zeigt deutlich, dass Niederstraßer in der Sache bisher nur auf Zeit gespielt hat und an einer weiteren Untersuchung und der Umsetzung der Beschlüsse des Runden Tisches kein Interesse hatte,“ so der Korbacher Daniel May.   

 „Gerade wenn es um die Gesundheit von Kindern geht, sollte besser einmal zu viel anstatt einmal zu wenig alle Hebel in Bewegung gesetzt werden um alle Risiken auszuschließen. Der momentane Stand zum Thema Atemwegserkrankungen kann uns GRÜNE und die Menschen in Korbach nicht beruhigen. Wir fordern daher vom Kreis weiter Maßnahmen um den Ursachen auf den Grund zu gehen. Der Kreissauschuss muss die vom Runden Tisch in Korbach vorgeschlagenen Experten mit einem neuen Gutachten beauftragen“, fordern Jürgen Frömmrich und Daniel May.